21.07. Hannover
Einundzwanzigster Siebter!
Der Wecker klingelt. Bzw. ertönt “Good Morning” singender Weise. Die Uhr zeigt 3:15 an. Narf. Was für eine Ungerechtigkeit. Nicht einmal die Straßenlaterne draußen vorm Fenster ist schon an.
Das kleine Tier wartet auf Essen. ?! Um diese Uhrzeit? Ich glaub ja, wir sind innerlich verbunden irgendwie.
Ich öffne den Käfig und schlürfe ins Bad. Ja Tiere kommt ruhig mit. Also Badezimmer schnell frettchensicher machen.
Beim Blick in den Spiegel stelle ich fest … Wow! Für diese Uhrzeit. Superst!!!
Zurück in der Küche. Toast in den Toaster. Tiere mit Essen versorgen. Katzenklo säubern. Der eigene Körper hat plötzlich kein Verlangen mehr nach Toast. Hm. Irgendwas muss aber gegessen werden – sonst wird der Weg zum Zug nichts. Ein halber Joghurt schafft den Weg in den Magen. Immerhin etwas.
Ganz fix Tasche packen. Geld einpacken. Gesicht noch ein bisschen aufhübschen und das Vogelnest da auf dem Kopf in eine Frisur verwandeln – Glätteisen sei dank. Der Schirm! Wo ist der Schirm?! Das gibts doch nicht. In diesem Haushalt gibt es drei Schirme – wo sind die?! Ah. Natürlich da wo sie immer sind. Wo sonst? Kurzer Blick auf die Uhr. Aaaah. 4:09 Ich wollte in einer Minute das Haus verlassen. Toast schnell mit Käse belegen. Einpacken. Müll schnappen. Und den Schirm. Aaaaah. Kurz vor der angst noch den Schlüssel und das Handy geschnappt. Nochmal kurz zurück an den Nachttisch. Buch einpacken. Auf gehts.
Hm wenn man erst draußen ist, ist es nicht mehr so dunkel draußen. Und was für eine tolle Luft. Und die Ruhe!!!! Ein dunkler Schatten. Uah ein Mann. Hoffentlich will der mir nichts böses. Nein er läuft nur morgenmuffel-dreinguckend an mir vorbei. Angekommen an der Straßenbahnhaltestelle. Leicht erhöhte Körpertemperatur aufgrund des Tempos. 4 Minuten noch. Reicht um noch einmal fix Geld abzuheben. Schwupp di wupp erledigt. Lauter Frauen hier an der Haltestelle. Da kommt die Bahn. Wow. Was für ein Betrieb. Das gibts ja nicht. Um diese Uhrzeit. Was machen die Leute denn alle hier? Egal.
Düd düd Fahrkarte lösen. Ich liebe dieses schräge Geräusch des Automaten.
Ankunft Bahnhof. 20 öde Minuten warten. Im Zeitungsladen ist keiner drin, also geh ich auch nicht rein zum Schmökern. WLAN-Empfang mit Handy auch negativ. Hach! Also wirklich nur warten und Wagen- und Sitzplatznummer auswendig lernen. Zeit ist rum. Gang zum Bahnsteig. Hallo Zug rein mit mir. Ein junger Mann sitzt auf meinem Platz. Ich verjage ihn. Setze mich hin. Schaue nach oben. Wie kommt da Kaffee an die Decke?! Der Mann hatte auch Kaffee an seiner Jacke. Wie geht das? Ich wechsle vom Fenster- auf den Gangplatz. Lese Zeitung. Beobachte Menschen. Einer schnarcht. Aber man kann den Verursacher nicht lokalisieren. Ankunft Leipzig. 40 Minuten warten. Ich trinke das erste Mal in meinem Leben allein einen Kakao in einem Cafe. Nicht schlecht eigentlich. Zeit rum. Nächster Zug. Auf nach Hannover. Zug ist brechend voll. Aber mir gehören zwei Plätze – juhu!!! Studieren der Unterlagen. Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch – der Grund meiner langen Reise.
Ankunft in Hannover. Rein ins McCafe. Noch einmal allein Kakao trinken. Hmm der war richtig gut. Ich beobachte eine Frau und ihren Mops. Der darf Milchschaum schlabbern. 10:00 Uhr. Kurzer Gang zum Taxistand. Ich erkundige mich, wie lang es bis zur besagten Adresse dauert. Alter Mann weiß gar nicht wo das ist. Narf. Überschlägt – 10 bis 15min. Hm. Stimmt das jetzt? Ach wird schon. Ich vertröste ihn, dass ich in einer halben Stunde noch einmal komme. Denkste. Ich suchte mir fix einen anderen Fahrer. Er meinte viertel Stündchen. Ok. Gang zurück in die Bahnhofshalle. Leute beobachten. Floristin beim Blumenstraußbinden zusehen. Herrlich beruhigend. Blick auf die Uhr – ok die Zeit ist bereit. Claudi ist bereit. Auf gehts. Ein furchtbar netter Mann. Leider gar nicht gesprächig. Angekommen. Ui schickes Gebäude. Der Herr am Empfang winkt mich schon rein. Oi!Ich bin nicht zu spät oder? Blick aufs Handy. Nein auf keinen Fall. Naja ich gehe rein. Er meint, ich müsste keine Angst haben. Ich verneinte es und erklärte ihm, dass ich mich doch erstmal ordentlich anziehen wollte bevor ich das Gebäude betrete. Kurze Anmeldung. Ich bekomme einen Besucherausweis zum an die Brust stecken. *wichtig fühl* Ich werde erwartet. Zwei Sekunden später kommt ein netter Mann. Ok. Hach – sehr sympathisch! Einmal quer durchs Gebäude. Tapp tapp tapp. Tolle Atmosphäre. Rein ins Zimmer. 1h ausquetschen. Mal sehen obs gefruchtet hat.
Ein türkischer Taxifahrer mit fehlenden Schneidezähnen sammelte mich wieder ein. Er sprach nur gebrochenes Deutsch. Ich auch. Total automatisch. Sehr niedlich. Er fragte ob ich hinter oder vor dem Bahnhof herausgelassen werden möchte. Keine Ahnung?! Keine Ortskenntnis. Er versucht mir mit gebrochenem Deutsch bildlich zu erklären, wie die Vorder- und die Hinterseite aussieht. Ok. Dann Vorderseite. Ticket kaufen. Rein in den Zug. und so weiter und sofort.
Daheim angekommen. Eine Portion Sushi zum Abendbrot. Hervorragend. Jetzt entspannen.
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